Sonntag, 2. Februar 2014

Der Traum vom eigenen Pferd.

Viele haben ihn, auch ich habe ihn.
Es fing damit an, dass ich als 6-jähriges Kind unbedingt irgend etwas mit Pferden machen wollte. Also gesagt, getan. Mein Vater meldete mich im nahe gelegen Reitverein zum voltigieren an. Es bereitete mir all die Jahre über sehr viel Spaß. Ich lernte den Umgang mit den so majestätischen, eleganten Tieren kenne. Lernte auf ihnen zu turnen, ihnen zu vertrauen. Aber irgendwann, wollte ich mehr! Ich wollte Reitstunden! Also nahm ich parallel zum Voltigierunterricht zusätzlich noch Reitstunden. Mein Lieblingspferd, war immer die Haflingerstute Funny. Sie war nicht gerade sonderlich naja sagen wir einfach, sie war total faul! Ich ritt sie bis 2008 ein neues Pferd zu uns in den Stall kam. Es sollte das neue Schulpferd werden. Ich war so begeistert von diesem ''relativ'' großen braunem Pferd, mit seiner dunkelschwarzen Mähne, es hatte mich richtig erwischt! Ein paar Tage später fragte mich mein Reitlehrer, ob ich Snoopy, so heißt  das Pferd nicht mal reiten wollen würde. Klar wollte ich, doch als ich drauf saß, küsste ich ein paar Minuten später schon wieder den Boden. Abgeworfen, hatte er mich. Die Tränen waren groß, aber er sollte noch nicht das letzte Wort zwischen mir und dem Pferd gewesen sein. Ich ritt ihn ab diesem Tag jedes mal in meiner Reitstunde. Ich lernte das Tier kenne, lernte wie er tickt. Lernte seine Stärken und Schwächen kennen. Wir lernten von einander! Das Thema Pflegepferd war zu dieser Zeit schon länger auf dem Tisch, aber es wurde erst wieder aktuell, als mich mein damaliger Reitlehrer fragte, ob ich nicht die Reitbeteiligung an Snoopy haben wollen würde. Ich hätte weinen können vor Freude, das war ein Traum. Es fühlte sich an, als wäre er mein eigenes Pferd, ich kümmerte mich um ihn, sorgte dafür dass er bewegt wurde, tat alles für ihn. Allerdings hatten wir zu diesem Zeitpunkt immer noch starke Schwierigkeiten, er buckelte ab und zu, wurf' mich oft ab, aber ich gab nie auf. Bis mitte 2011 hatte ich ihn als Reitbeteiligung, also ca. 3 Jahre. Und dann..ich kam in den Stall und er war weg. Verkauft haben sie ihn. Es habe sich nicht mehr rentiert ihn zu behalten, da er nur von mir geritten wurde.
Ich verlor ihn aus den Augen und damit auch mein Hobby, das Reiten. Ich hörte auf zu reiten, es hatte für mich noch wenig Sinn, weiterzumachen. Kein Pferd was ich danach ritt, war so wie er. Keins. Also gab ich den Reitsport nach 8 Jahren auf. Schluss. Aber, ich fand ihn wieder. Snoopy stand in einem Stall in Sinsheim. Ich besuchte ihn da und es mag sich komisch anhören, aber ich hatte das Gefühl er hätte mich erkannt. Ich war so glücklich. Aber als ich ihn dann dort ein zweites Mal besuchen wollte, sagten mir die Besitzer, sie haben ihn weiterverkauft und können keine Auskunft darüber geben. Wieder hatte ich ihn verloren, schon ein zweites Mal! Doch nun vor ca. 1 Woche, erfuhr ich von einer Freundin, dass sie weiß wo er steht! Ich war so glücklich, wollte ihn gleich besuchen! Aber sollte noch besser kommen, ein Tag später schrieb meine Freundin mir, er solle wieder verkauft werden. Aber jetzt kommt der doofe Teil. Ich würde ihn so gerne kaufen. Ja ein Pferd bringt viele Kosten mit sich, Tierarzt, Hufschmied, allein die Unterbringung ist nicht gerade günstig. Dennoch kann man von diesen Tieren viele lernen, du lernst Verantwortung zu haben, du lernst einen guten Umgang mit anderen zu haben, ein Pferd kann dir vieles lernen. Es ist wie ein Freund, wie ein Mensch, es kann dir zuhören, auch wenn es dich nicht versteht, es ist für dich da. Erwartet dich jeden Tag aufs neue in seiner Box. Ein Pferd wie Snoopy es ist, ist einfach unglaublich schwer zu finden, genauso schwer zu finden, wie ein Freund fürs Leben.
Doch diesen Freund fürs Leben, habe ich in diesem Pferd gefunden. 
Ich hoffe einfach, dass ich es finanziell' irgendwie hinbekommen werde, und der Traum vom eigenen Pferd, bald nicht mehr nur noch ein Traum sein wird.


2 Kommentare:

  1. Schöner Post! :-) Ich habe seit 8 Jahren ein eigenes Pferd. Mit 6 Jahren habe ich das Sparen dafür angefangen - wirklich! Vor ca. 1,5 Jahren hatte mein Pferd einen Koppelunfall und ist jetzt unreitbar. Ich würde ihn trotzdem niemals hergeben. Er steht jetzt als Frührentner in einem kleinen Offenstall.

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